Über die Fotografie

Wesentlich in der Ausstellung über Günther Domenigs Architektur und wichtigster visueller Vermittler ist die Fotografie. Die Rezeption und Reflexion über dieses Medium ist speziell in der Erzählung über Architektur nicht zu vernachlässigen. Entsprechend kommen in der Ausstellung mehrere Generationen von Fotograf:innen zu Wort, die durch ihre Auseinandersetzung mit Domenigs Werken nicht nur Dokumentarist:innen sind, sondern auch über den jeweiligen Zustand der Gebäude berichten und zum Teil wesentlich zur Etablierung Domenigs als skulpturaler Architekt beigetragen haben. Die Rolle der Fotografie ist keine untergeordnete, vielmehr wird deutlich, wie sehr sie als künstlerisches Medium funktioniert und weit über die dokumentarische Aufgabe hinaus eigene ästhetische Wirkung entwickelt. Gerald Zugmanns Schwarz-Weiß-Fotografien bilden in der Ausstellung den establishing shot“, definieren also den ersten Blick auf Günther Domenigs Architekturen und entfalten eine unglaubliche Wirkkraft. Ähnlich einprägsam sind die Fotos von Margherita Spiluttini. Hier tritt Farbe als wesentlicher Bildfaktor hinzu, der Blick bleibt aber zur Gänze der Architektur verschrieben. Paul Otts Bilder und Christian Brandstätters Nachtaufnahmen verdeutlichen die Skulpturalität der Arbeiten Domenigs, während bei David Schreyer die Nutzer:innen und der räumliche Kontext bestimmend sind.

Ferdinand Neumüller erzählt über die Beziehung des Fotografen zum Architekten, Gerhard Maurers Fotografien wiederum, die für das begleitende Buch entstanden sind, verdeutlichen die Wirkung der Zeit und den alltäglichen Umgang mit Domenigs Architekturprojekten. Sie sind dem Blick der Nähe und der Intimität verpflichtet.

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