Raimund Abraham und Günther Domenig

ICH BIN SEHR SCHLECHT DARIN, ETWAS ZU ZEICHNEN, DAS EXISTIERT.“

Günther Domenig und Raimund Abraham verband einiges: Eine lebenslange Freundschaft, die zurückreicht bis zum gemeinsamen Studium, die Mitgliedschaft im Fußballverein der TU Graz, die Heimatverbundenheit (Raimund wurde in Osttirol geboren) und die Tatsache, dass die Zeichnung eine zentrale Rolle in ihrem Schaffen einnahm. Wie Domenig zeichnete auch Abraham nicht primär für Bauherr:innen, sondern für sich selbst. Die Zeichnung hat eine autonome Realität, sie manifestiert etwas, das losgelöst ist von den (Un­) Möglichkeiten der gebauten Architektur. Das liegt auch an der Verwendung von Geometrie und der geometrischen Form als Sprache des Idealen, als etwas, dass das Baubare in seiner Materialität überschreitet. Ein Ideal, das daher nie verwirklicht werden kann. Nicht, weil die Linien, Ecken und Kanten nicht baubar sind, sondern weil die Geometrie für sich steht und unendlich weitergeformt werden kann. Dieses Spanungsfeld – zwischen dem Ideal der Geometrie und dem gebauten Werk oder anders gesagt zwischen Form und Funktion – hat wohl beide fasziniert: Raimund Abraham und Günther Domenig.

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